Aktionswoche 2024 – Statement der Liga-BW

Die Aktionswoche “Armut bedroht alle” findet dieses Jahr zum 20. Mal in Baden-Württemberg statt. Dies wird möglich durch die kontinuierliche und langjährige Zusammenarbeit der beiden Netzwerke der gemeinsamen Landesarmutskonferenz-BW (LAK-BW). Sie besteht aus den Verbänden der Liga-BW (Netzwerk II) und der Landesarmutskonferenz e.V. (Netzwerk I), in enger Kooperation mit dem Landesverband der Tafel und dem DGB.

Seit 20 Jahren setzt sich die LAK-BW für soziale Gerechtigkeit ein. Der Südwesten ist eine Triebfeder des Wohlstands. Daraus leitet sich eine besondere Verantwortung für diejenigen ab, die von diesen Entwicklungen ausgeschlossen sind oder die den Anschluss zu verlieren drohen.

Auftakt der Jubiläumsaktionswoche war auch in diesem Jahr eine Landespressekonferenz am 14. Oktober.

Roland Saurer zeigte in seinem Eröffnungsstatement als Sprecher der LAK-BW die Stationen der geschichtlichen Entwicklung auf. Anne Jeziorski, Delegierte der LAK-BW, appellierte für eine Armutsbekämpfung, die die jährliche Aktion “Armut bedroht alle” nicht weitere 20 Jahre notwendig macht.

Maren Diebel-Ebers, DGB BW, fokussierte das Thema Wohnungsnot: Der Wohnungsmangel ist für viele Menschen zu einer existenziellen Frage geworden. Im Land fehlen über 200.000 Sozialwohnungen. Mit 20 Sozialwohnungen auf 1.000 Miethaushalte liegt Baden-Württemberg deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Bund, Land und Kommunen müssen jetzt gemeinsam handeln und leistbaren Wohnraum schaffen. Dafür braucht es die Anstrengungen aller.

Heiner Heizmann sprach für die Verbände der Liga-BW. Statistiken der Beratungsdienste der Liga-Verbände zeigen eindeutig: je weniger finanzielle Mittel einem Haushalt zur Verfügung stehen, desto unmittelbarer wird dieser nun in Krisenzeiten an den Rand des Leistbaren gebracht. Auch verhärten sich die Lebenslagen armutsbedrohter Menschen trotz aller Bemühungen weiter; ein Ausweg aus dem Teufelskreis der Armut wird für die Betroffenen immer schwerer. Zum Schluss seines Statements bringt er es auf den Punkt:

„Es gibt nicht die eine Lösung für Armut, aber es gibt konkrete Ansätze, die notwendig sind und die das Land umsetzen sollte, um die Lage der Betroffenen und ihre Chance auf Teilhabe und ein Leben ohne Armut zu verbessern.“

Quelle: https://liga-bw.de/20-jahre-einsatz-der-landesarmutskonferenz-fuer-soziale-gerechtigkeit-armut-bedroht-immer-noch-alle/

Aktionswoche 2024 – Zusammenfassung

Liebe Mitglieder und Freunde der lak-bw,
die 20. Aktionswoche „Armut bedroht immer noch alle“ ist zu Ende. Die Tage des Organisierens und Denkens, dass auch alles irgendwie klappen könnte, sind vorbei.
Mein Dank gilt den Mitgliedern und Aktiven der lak-bw, ohne deren Arbeit und Mitdenken nichts gehen würde.
Von Pressekonferenz bis Landespolitisches Gespräch waren ganz viele dabei, aber auch jene, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an solchen Aktionswochen teilhaben können, auch diese waren in Gedanken dabei. Auch Leute wie Frau Mahler oder Markus Ostermeier oder auch Frau Anja Dargatz, die jetzt in Venezuela in Caracas bei der Friedrich-Ebert-Stiftung arbeitet, oder auch ein Karel Schwarz aus Prag oder eine Frau Galivikova aus Bratislava oder eine Claude Pourcher aus Frankreich.
Zu den besonderen Geschichten gehören in 2024 die
– Landespressekonferenz am Montag
– das Rundgespräch am Montag mit Jendrik Scholz zum Arbeitsmarkt
– die Rückschau auf 20 jahre Aktionswoche am Dienstag
– unsere Beteiligung bei der Caritas der Erzdiözese Freiburg am Mittwoch
– das Treffen am Donnerstag mit dem Menschenrechtsbüro Mulhouse und der nächsten veranstaltung dieser Lesung mit Klaus Jünschke in der Vesperkirche mit der Laudatio des Wolfram Frommlet und der Verleihung des Gregor-Gog-Preises an Klaus Jünschke
– das Landespolitische Gespräch im landtag von Baden- Württemberg , zusammen mit unseren französischen Freunden, dieser gemeinsame Austausch von rund 50-60 Personen mit den Fraktionen des Landtages. Leider ohne den erkrankten Oliver Hildenbrand von den Grünen. Aber ansonsten sicherlich ein maximaler Zugewinn an Gemeinsamkeit und Vertrauen zwischen den Abgeordneten UND den beiden Netzwerken der LAK-Bw, aber auch interessant mit anwesenden Mitarbeitern aus dem Sozialministerium, Vertretern der Presse etc. Der besonderen Rolle des Jan Sellner als Moderator.
Lasst uns diese Aktionswoche bedenken am 02.11.2024 beim Arbeitskomitee. Und dann bei der Delegiertenversammlung am 05.11.2024, 16.30 Uhr, die virtuell stattfindet. (zoom kommt noch!)
 
Ganz herzliche Grüsse
Roland

Aktionswoche 2024 – Statement des DGB-BWU

LPK Aktionswoche „Armut bedroht alle“, 14.10.2024
Maren Diebel-Ebers, stellv. Vorsitzende DGB Baden-Württemberg
Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrte Damen und Herren,


last but not least möchte ich das Thema Wohnungsnot als absoluten Treiber von Armut hier in Baden-Württemberg ansprechen. Der Wohnungsmangel ist für viele Menschen zur Exis-
tenzfrage geworden. Gerade im sozialen Wohnungsbau ist die Situation dramatisch.
Mit 20 Sozialwohnungen auf 1.000 Miethaushalte liegt Baden-Württemberg deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Seit Anfang der 2000er Jahre hat sich der Bestand an Sozialwohnungen halbiert und ist auf einem Tiefststand von 52.000 Wohnungen angekommen.
Die Folge: Fast 206.000 Sozialwohnungen fehlen bei uns im Land. Das entspricht nahezu der Einwohnerzahl von Freiburg!
Von einer Trendwende, von der das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen immer spricht, sind wir weit entfernt.
Der Sozialwohnungsbestand ist ein Armutszeugnis für Baden-Württemberg.
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Übersicht über zentrale Veranstaltungen in der 20. Aktionswoche Baden-Württemberg „Armut bedroht immer noch alle!“

Die 20. Aktionswoche findet vom 14.10.2024  –  18.10.2024 statt

Verantwortlich: Die beiden Netzwerke der Gemeinsamen Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg LAK-BW

Sprecher: Roland Saurer für das Netzwerk 1 & Michael Karmann für das Netzwerk 2

Netzwerk 1: Basisorganisationen

Netzwerk 2: Verbände der Wohlfahrt, DGB BW, Tafel BW e. V.

 

Montag, 14.10.2024

11.00 Uhr       Landespressekonferenz, Stuttgart, Ort: Untergeschoss, Rückseite Landtag

15.00 Uhr        Dr. Jendrik Scholz – DGB Stuttgart: 20 Jahre gewerkschaftliche Auseinandersetzungen,                                                                                                        Ort: Christophstr. 35, 70180 Stuttgart Weiterlesen

11 Thesen (20 Jahre Aktionswoche 2004 – 2024)

Aktionswoche „Armut bedroht Alle!“ 2004 – 2024:

20 Jahre Einsatz für Soziale Gerechtigkeit

(Station der geschichtlichen Entwicklung)

  1. Station

Die politische Analyse im Jahr 2004: Ursache für einen gesellschaftspolitischen Bruch! Einerseits drohende Zerstörung der Idee des Sozialstaates, andererseits Einstieg in den Siegeszug einer neoliberalen Agenda 2010.

  1. Station

Die Aktionswoche 2004 war zunächst ein Aktionstag im Mai 2004, beschlossen in Stuttgart im Januar 2004, vorgeschlagen von Basisvertretern obdachloser Menschen den Verbänden der Wohlfahrt.

  1. Station

Die beiden nächsten Aktionstage in 2005 und 2006 werden noch gemeinsam von Basis bzw. Profession vorbereitet, doch ab 2007 verzichten die Verbände auf eine Basisbeteiligung. Die Verbände sind der Diskussionen müde und beginnen die Aktionswoche in die eigenen Hände zu nehmen.

  1. Station

Die Aktionswoche als „Armutswoche“ im Herbst des jeweiligen Jahres verlief an bedeutet und wird nur noch punktuell von 2007 – 2012 durchgeführt.

  1. Station

Durch die Gründung der Landesarmutskonferenz  von unten im Jahre 2012 kommt Bewegung in die Aktionswoche „Armut bedroht Alle!“ Elemente der Basis von 2004 und der gegründeten Landesarmutskonferenz von 2012 schliessen sich mit einer gemeinsamen Initiative von Verbänden der Liga der freien Wohlfahrtspflege und Gewerkschaften zu einer Gemeinsamen Landesarmutskonferenz LAK-BW 2014 zusammen. Sie gestalten erstmals ieder eine gemeinsam abgestimmte Aktionswoche.

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Friedrich Merz – Das Gespenst im Kanzleramt ?

Er ist es vielleicht, er will es werden: Der nächste Kanzler der deutschen Republik. Einer, der für Ordnung und Klarheit sorgen wird, im Innern wie im Äußern. Vor dem sich Künstler, Kulturschaffende wie die gesell-schaftlichen Verlierer in Acht nehmen müssen.
Wer Bürgergeld, wer Frührente bezieht, wessen Psyche nicht mehr will, wer dem täglich gefährlichem Stress erliegt, der sollte sich in Acht nehmen, dass ihn nicht der politische Bannstrahl des Herrn Merz trifft. Er wird die anderen Granden aus seiner Partei nach vorne schicken. Er selbst wird sich bedeckt halten, bis die Wahl um ist. Dann wird die Maske fallen. Ein neoliberaler, rechtspopulistischer Mensch wird vor uns stehen, der aller Welt demon-strieren wird, die Macht habe ich. Auch über Dich und die Deinen.
Wer kann ihn halten, ihn ausbremsen?
Vielleicht doch der Kanzler Olaf Scholz?
Wenn das Volk klug ist, hält es sich diesen Vertreter des Kapitals, diesen Herrn Merz vom Hals.
Wir von der lak-bw e.V in Baden-Württemberg tun, was uns demokratisch möglich ist.

Roland Saurer
Sprecher der lak-bw e.V

Lange Nacht der Demokratie 02./03.10.2024 in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg ist diese Nacht zur „Langen Nacht der Demokratie“ erklärt worden. Sie findet an unterschiedlichen Orten statt und greift die Demokratie und ihre Situation auf.

Wir haben von der lak-bw dieses Event auch aufgegriffen und wollen es unter eine Chronologie von Jahren stellen: „1847-1919-1949-2024“ verbunden mit der These: „Menschenrechte in der zerbrechlichen Demokratie“.
Wer Interesse, Zeit und Lust hat, der sei in dieser Nacht willkommen. Es soll ein Zeichen sein, dass die Landesarmutskonferenz wachsam ist, die Demokratie zu 
schützen. Die Einladung geht besonders auch an die Akteure des Runden Tisches Offenburg/Ortenau.
 
Herzliche Grüße
Roland Saurer
Sprecher der lak-bw

Der Tag der Wohnungslosen! 11.09.2024

In Baden-Württemberg sind über 70 tsd. Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern in Notunterkünften untergebracht. Menschen ohne Mietvertrag, in Substandards der Gemeinden.
Tausende erwachsene Wohnungslose leben in Heimen. Ohne Heimbeiräte, im schlimmsten Fall in fürsorglicher Belagerung, wie das Ronald Lutz mal genannt hat. Häuser ohne Demokratie.
Dann leben kranke Menschen 60plus in Unterkünften oder Heimen, für sie müsste es einen eigenen Leistungstyp geben, aus Sozialarbeit und Pflege, alles im Rahmen der Eingliederung.
Was housing first betrifft: auch das ist am Tag der Obdachlosen eher ein Trauerthema. Es wird noch 20 Jahre dauern bis das Normalität sein dürfte.
Politische Mitsprache der Wohnungslosen – auch ein Thema des Black out!

Roland Saurer
Sprecher der lak-bw