Auswirkungen des demografischen Wandels im Einwanderungsland Deutschland

Zahlen, die die Welt verändern
Eine alternde Bevölkerung im Westen Deutschlands, eine schrumpfende im Osten, ein wachsender und in sich immer uneinheitlicherer Zuwanderer-Anteil – und Pforzheim mit an der Spitze der Entwicklung: So lassen sich die Erkenntnisse zusammenfassen, die rund 70 Zuhörer am Dienstagabend im gut gefüllten Malersaal des Kulturhauses Osterfeld gewinnen konnten. Auf dem Podium der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema „Demografischer Wandel“: Pforzheims Oberbürgermeister Gert Hager, die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast, der IG-Metall-Beauftragte Martin Kunzmann und vor allem der Referent des Abends, Professor Marcel Thum vom ifo-Institut Dresden.
Er bereitete die Diskussion zunächst mit einem Referat vor und bürstete auch manches gegen den Strich. Eine gleichbleibende Bevölkerungszahl „ist kein Wert an sich“, wie Thum anmerkte. Auch wenn die Einwohnerzahl ohne Zuwanderung in einem für Wirtschaft und Sozialsysteme nicht verkraftbarem Maß und Tempo zurückgehen würde. „Manchmal wird das ein bisschen übertrieben.“ Denn gerade für hoch qualifizierte Zuwanderer sei Deutschland kein überdurchschnittlich attraktives Ziel, hat der Dresdner beobachtet. „Was gerade abgeht mit Pegida und AfD, hält Hochqualifizierte ab“, sagte Gewerkschafter Kunzmann dazu. Und räumte ein, dass die klare Haltung der IG Metall zu den Flüchtlingen ihr auch manchen Austritt beschert habe.
Von Thum erfuhren die Zuhörer, dass Migranten überdurchschnittlich oft Sozialhilfe erhalten, weil Geringqualifizierte überdurchschnittlich häufig Sozialhilfe bekommen – und Migranten eher zu den Geringqualifizierten zählten. So entspreche eine achtjährige Schulbildung in Syrien häufig vier Schuljahren in Deutschland. Andererseits hätten Frauen aus Zuwandererfamilien überdurchschnittlich häufig Abitur. Und: Der Mindestlohn erschwere Flüchtlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt.
Katja Mast wollte diesen nicht zur Diskussion stellen. Überhaupt dürfe die Gesellschaft nicht gespalten werden zwischen Flüchtlingen und Deutschen mit wenig Geld und Perspektive. Die Wichtigkeit von Bildung und deutscher Sprache betonten Kunzmann wie Katja Mast. Sie forderte Sprachkurse auch für noch nicht anerkannte Flüchtlinge („Es schadet keinem, Deutsch zu können“), anstatt diese vor ihrer Anerkennung 15 Monate vergeuden zu lassen.

Auswirkungen des demografischen Wandels im Einwanderungsland Deutschland

Zusammenfassung der Auswirkungen des demografischen Wandels im Einwanderungsland Deutschland